Bekannterweise isst das Auge immer mit – deshalb sind ansprechende Food-Fotos das A und O, sowohl für den Online- als auch Offline-Aufritt eines Restaurants. So wollen Gastronomen die Aufmerksamkeit von potentiellen Gästen auf sich ziehen, denn was sorgt für einen besseren Eindruck als ein potentieller Gast, dem beim Besuch der Website und einem ersten Blick auf die Speisekarte bereits das Wasser im Mund zusammenläuft.
Eine besonders beliebte Dinner-Location ist der Italiener – Pizza, Pasta und Burrata sorgen für Vielfalt auf der Speisekarte und so ist eigentlich immer für jedermann etwas dabei. Besonders Pizzen überzeugen mit ihrer Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten und ihrem weitreichenden Farbspektrum – das intensive Rot der Tomatensauce, leuchtend grüne Highlights in Form von Basilikumblättern oder gelber-brauner geschmolzener Käse, der sofort Lust darauf macht, zur nächsten Pizzeria um die Ecke zu gehen, oder zu Hause selbst eine Pizza zu backen.
Eine Pizza zu backen ist das eine, aber sie richtig in Szene zu setzen und zu fotografieren ist die andere! Wie man die beliebten, runden Geschmacksexplosionen am besten fotografiert, verraten wir hier:
Mit natürlichem Licht zum Erfolg
Die Qualität des Lichts ist ein essentieller Teil der Food-Fotografie! Dabei sind sich Experten einig, dass Fotografen eher auf natürliches als auf künstliches Licht setzen sollten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen! Um natürliches Licht besonders gut einzufangen, sollte die Pizza neben einem Fenster, am besten in der Golden Hour, positioniert werden. Direktes Sonnenlicht ist nicht immer wünschenswert, da dies oft ungewünschte Schatten auf das Objekt wird. Oftmals ist es aber gar nicht so einfach mit natürlichem Licht zu fotografieren, denn dies ist in manchen Restaurants nicht möglich. Falls man doch gezwungen ist, künstliches Licht zu verwenden, sollte man die künstliche Lichtquelle so positionieren, dass sie ca. einen Meter über der Speise schwebt, man sich aber mit der Kamera selbst keinen Schatten wirft.
Eines steht aber definitiv fest – wenn möglich sollte der Blitz NIEMALS verwendet werden, um Essen zu fotografieren. Er würde das natürliche Aussehen der Pizza verfälschen und die Qualität des Fotos dadurch minimieren.
Den richtigen Hintergrund finden
Bei der Inszenierung des perfekten Pizza-Fotos spielt natürlich auch der Hintergrund eine entscheidende Rolle. Rustikale Holzbretter oder edle Marmorunterlagen harmonieren hervorragend mit den Farben der Pizza und lassen die italienische Köstlichkeit besonders in den Vordergrund treten. Bei besonders bunten Belägen setzen Experten auf sehr dunkle bis schwarze Hintergründe, um die Pizza noch ansprechender darzustellen.
Das Anrichten der Pizza
Das Styling der Pizza ist wahrscheinlich der schwierigste und aufwändigste Teil in der Food-Fotografie. Hier ist es besonders wichtig festzuhalten, dass Pizzen für Fotografen anders angerichtet werden als für den regulären Gast. Um das bestmögliche Foto zu schießen, ist es zu empfehlen, die einzelnen Zutaten separat anzurichten. Nur so kann garantiert werden, dass jeder Teil für sich auf der Pizza gut aussieht. Der Teig wird dabei unbelegt in den Ofen geschoben – so kann man ihn bis zur gewünschten Bräune backen & muss nicht darauf achten, dass andere Zutaten möglicherweise anbrennen könnten.
Wie auch sonst üblich wird direkt auf den fertig gebackenen Teig die Tomatensauce aufgetragen. Bei der Pizza-Fotografieren wird dabei viel weniger Soße als bei der Zubereitung einer Pizza zum Essen benötigt. So wird sichergestellt, dass die Sauce den Käse nicht „verwässert“ aussehen lässt und andere Zutaten ebenfalls zur Geltung kommen.
Bei den anderen Zutaten gilt ebenfalls die Regel – weniger ist mehr. Potentielle Gäste sollen nicht gezwungen sein erraten zu müssen, ob es sich bei dem braunen Fleck auf der Kruste um einen Pilz, angebrannten Käse oder doch etwas anderes handelt! Wählen Sie Ihre Zutaten mit Bedacht und achten Sie auf das Zusammenspiel der Farben – das Rot der Tomatensauce harmoniert beispielsweise wundervoll mit den grünen Highlights von Basilikum.
Ein besonders wichtiger Faktor ist hierbei auch die Darstellung des Käses – denn was begeistert die Pizzafans unter uns mehr als zart geschmolzener Käse auf unserer Lieblingspizza? Hier spricht man im Englischen vom sogenannten „Cheese-Pull“. Um diesen Effekt zu erzielen schneidet man ein Stück Pizza und hebt es mit einer Schaufel ab – hierbei dehnt sich der Käse zwischen den übrigen Stücken und erzeugt Fäden, die Käseliebhaber besonders ansprechend finden!
Das Finish
Olivenöl eignet sich erstklassig, um dem perfekten Pizza-Shot den letzten Schliff zu verleihen. Hierbei sollte der Rand nach dem Backen mit einer dünnen Schicht Olivenöl bestrichen werden, um eine goldbraune Färbung zu erzeugen. Um die anderen Zutaten mehr in Szene zu setzen, können diese ebenfalls mit Öl bestrichen werden – hierfür eignet sich Olivenöl aber nicht, da es durch seinen grünlichen Farbton die Qualität der anderen Farben verfälschen würde. Hier können Raps, oder andere farblose Pflanzenöle verwendet werden.
Um dem Endprodukt noch ein wenig Textur zu verleihen, empfehlen Experten die Pizza mit grobkörnigen Gewürzen, etwa Chiliflocken, granulösem Salz und frisch gemahlenen Pfeffer zu bestreuen. Denn eines ist sicher – hier liegt der Fokus im Detail und diese Kleinigkeiten sind oft entscheidend!
Aus verschiedenen Perspektiven fotografieren.
Gerade wegen ihrer runden Form eignen sich Pizzen hervorragend, um von oben fotografiert zu werden. Doch auch andere Blickwinkel eignen sich gut, um mit seinen Fotos erfolgreich zu sein. Durch Flachbildaufnahmen kann man besonders spannenden Belag hervorragend in Szene setzen. Bei fluffiger Kruste empfehlen Experten einen Winkel von ca. 45 Grad, um diese besonders ansprechend darzustellen.
Hierbei darf eins nicht vergessen werden – Probieren geht über Studieren! Durch das Experimentieren mit verschiedenen Perspektiven und Winkeln, lernt man rasch seine Präferenzen kennen und kommt so schneller zum Erfolg.
Die Fotobearbeitung
Bei der Pizza-Fotografie solltest man auf vorgefertigte Presets und Filter verzichten, denn sie können sowohl Schatten als auch Lichter seltsame und unnatürliche Farbtöne erzeugen. Die Natürlichkeit und Realitätsnähe der Farben ist hier entscheidend – denn Gäste wollen durch die Produktfotos das sehen, was sie auch in Echt zu erwarten haben! Die Farbgestaltung sollte zuzüglich lebendig wirken, um für potentielle Gäste besonders ansprechend zu sein.
Die Food-Fotografie ist heutzutage mit Sicherheit ein besonders wichtiger Bestandteil der Fotografie und immer gefragter! Pizza-Fotografie ist nicht einfach, denn hier liegt der Fokus im Detail. Am besten ist, wenn man ein paar Probeläufe zu Hause ausprobiert! So können nicht nur die individuellen Fotografie-Fähigkeiten verbessert werden, sondern man hat auch die Gelegenheit, eine unglaublich leckere Pizza zu backen, die man nicht nur fotografiert, sondern im Anschluss auch Essen kann!