Auf die Gefahr hin etwas plump zu klingen, sei hier zu Beginn einer der Leitsätze von LEICA AG zitiert.
Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings lange dauern.
Der wichtigste Teil des Sehens und in weiterer Folge des Festhaltens des Gesehenen in Form eines Fotos ist das Licht und dessen Einschätzung. Jeder gute Fotograf achtet das Licht somit als essentiell für die Bildkomposition, denn das schönste Motiv wirkt im falschen Licht fahl und aussagelos. Man kann sich helfen und bestimmte Lichtsituationen künstlich schaffen – mit Blitz- oder Studiolicht – oder aber man nützt, was einem gegeben ist – das vorhandene Licht.
Available Light
‚Available light’ ist ein Fachterminus aus dem Englischen, der das Arbeiten mit verfügbarem, vorhandenem Licht beschreibt und somit eine Abgrenzung zu eigens für Aufnahmen erzeugtem Licht im Studio oder mit Blitz schafft. Für die Aufnahme kommt keine weitere Lichtquelle zum Einsatz. Der Fotograf arbeitet ausschließlich mit dem natürlich bereitgestellten Licht. ‚Available light’ nur auf Lichtsituationen mit schlechtem oder wenig Licht zu reduzieren, wäre eine Verfälschung der Einsatzbereiche dieser Form der Fotografie. Es gibt bestimmte Situationen, in denen bewusst auf Beleuchtung in jeglicher Form verzichtet wird und das sind nicht nur Dämmerung, Morgenröte und Nachtaufnahmen. Konzert- und Veranstaltungsfotografie, weit entfernte, große Objekte, die nur sehr schwer ausgeleuchtet werden können und der klassische Anspruch, die Atmosphäre der jeweiligen Lichtsituation zu erhalten, sind die Hauptbereiche, in denen ‚Available light’ zum Tragen kommt.
Das Licht als Verbündeter
Grundsätzlich gilt es Licht als Verbündeten mit unzähligen Spielmöglichkeiten zu sehen. Sei es die Beleuchtung vollständig im künstlichen Umfeld eines Studios zu erstellen oder durch Abschatten vorhandenes Licht weitgehend zu reduzieren und das Fehlende mittels künstlichem Licht auszufüllen bzw. vorhandenes Licht zu ergänzen (Fülllicht bzw. Mischlicht mit Blitz oder Aufhellreflektoren) oder eben ausschließlich das natürlich vorhandene Licht in Reinform zu nutzen (Available light), all das sind Varianten mit Licht in der Fotografie umzugehen.
Das Fotografieren mit Blitzlicht
Beim Arbeiten mit Blitz ist es auch nicht zwangsläufig richtig, dass der Blitz nur bei wenig Licht zum Einsatz kommt. Gerade in der Kunstfotografie wird ein ‚plattgeblitzter Bildlook’ (http://journal.markusthoma.com/available-light-vs-blitz-fotografie/) oft gewollt. Auch kann man Lichteffekte wie beispielsweise bei Gegenlicht mit Blitz noch verstärken. Verschiedene Blitze/Blitzpositionen miteinander zu kombinieren bzw. ganz kreativ zu entfesseln, indem der Blitz von der Kamera getrennt und beliebig im Raum mittels Funkauslöser bedient wird, sind weitere Optionen des künstlichen Lichtmodellierens.
Egal ob vollständig inszeniert oder ungekünstelt, es obliegt dem Fotografen das Licht am Ort zu sehen und zu analysieren um es schließlich für das perfekte Bild nutzbar zu machen. Dieses fotografische Auge hat sich nicht nur in der Fotografen-Branche zum Schlagwort entwickelt und somit schließt sich der Kreis erneut beim Sehen, welches – um es noch einmal mit den Werbeworten von LEICA zu formulieren – Zeit braucht um erlernt zu werden.
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