Gerade bei der massenhaften Bearbeitung von Bildern ist ein schneller und gut ausgetüftelter Workflow für die Entwicklung von Fotos von essentieller Bedeutung. Wir haben unseren Workflow nun angepasst und entsprechend optimiert und sind von den Ergebnissen mehr als beeindruckt.
Nachdem wir als professionelle Fotografen im Camera-RAW Format aufnehmen, müssen diese Bilder, die ja direkt vom Sensor kommen entwickelt werden. Gerade wenn hunderte oder auch tausende Fotos gemacht werden, kann die Selektion und anschließende Entwicklung zu einem besonders zeitintensiven Unterfangen werden.
Aus diesem Grunde haben wir unseren Workflow mehrmals optimiert und versucht zu beschleunigen:
Von der Speicherkarte in den Computer
Auch wenn man meinen mag, dass dieser Prozess sehr trivial sei, auch hier gibt es genügend Optimierungspotential. USB 3.0 Kartenleser sollten mittlerweilen Standard sein, genauso wie schnelle Computer mit ausreichend Speicherplatz. Dass eine SSD-Festplatte für die schnelle Bildbearbeitung unumgänglich ist, sollte genauso bekannt sein, wie das Anstecken dieser Platte am 6GBit-SATA-Port am Motherboard des Fotobearbeitungs-PC.
Der Speicherkartenleser sollte übrigens direkt am USB 3.0 Port des Computers angeschlossen sein, denn wenn ein HUB dazwischen geschalten ist, führte dies auch zu massiven Geschwindigkeitseinbußen
Selektion der Bilder im RAW bevor diese entwickelt werden
Wir haben ursprünglich den Workflow im Lightroom dahingehend genutzt, als dass wir die Auswahl und die Entwicklung in einem Schritt gemacht haben. Dieses Vorgehen zeigte sich jedoch trotz zahlreicher Optimierungsmaßnahmen als nicht zufriedenstellend, weil Lightroom im Bereich der RAW-Bildanzeige trotz Intel-Hexacore mit 32GB RAM, SSD und RAMDISK massive Performanceeinbußen zeigte. Sämtliche Einstellungen zum Performance Tuning im Lightroom, wie das Vor-rendern der Bilder, die Nutzung einer RAM-Disk, die Vergrößerung des Caches, usw. führten zu keiner maßgeblichen Performanceverbesserung.
Trennung von Auswahl und Entwicklung
Ein massiver Geschwindigkeitsvorteil im Bereich des Workflows ergab sich nach zahlreicher Optimierung darin, dass wir die Auswahl der Bilder und den Entwicklungsprozess getrennt haben. Nachdem Adobe Lightroom nicht unbedingt besonders schnell in der Anzeige von RAW-Vorschaubildern ist, haben wir uns auf die Suche nach einem Programm gemacht, welches die RAW-Vorauswahl massiv beschleunigen soll. Hierbei ist uns Photo-Mechanic ins Auge gestosssen. Photomechanic zeichnet sich vor allem durch die wahnsinnig schnelle Darstellung der RAW-Bilder aus. Wir haben in unseren Tests kein schnelleres Programm finden können.
Besonders einfach geht bei Photo-Mechanic vor allem die Auswahl der Bilder und dem anschließenden Import in den RAW-Entwickler. Hier haben wir entschieden, nach wie vor Adobe Lightroom zu verwenden. Lightroom deshalb, weil wir viele Presets verwenden und die Benutzeroberfläche im Grunde relativ komfortabel ist.
Photomechanic und Lightroom arbeiten perfekt zusammen, da die Auswahl in Photomechanic ohne grobe Probleme einfach in Lightroom gezogen werden kann, welches dann den Importer öffnet.
Schneller RAW-Bilder entwickeln
Der Vorteil liegt auf der Hand! Es sind nur mehr jene Fotos in Lightroom, die auch entwickelt werden sollen und dadurch die mühsame Vorauswahl entfällt. Ein netto Zeitgewinn von etwa 3 Stunden pro 1000 Bilder sind unsere Erfahrungswerte. Kann sich sehen lassen, weil wir durch diese einfach Prozessoptimierung auch unseren Kunden diesen Zeitgewinn durch günstigere Kosten (vor allem bei der Reportage) weitergeben können