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Fotografieren ist ein großartiges Hobby – allerdings auch eines, wofür man einiges an Ausrüstung benötigt. Neben einer Kamera muss auch ein Objektiv her, außerdem gibt es im Handel Stative, Beleuchtungshilfen und Filter aller Art. Je länger man sich den Markt ansieht, desto mehr wächst die Überforderung angesichts der vielen Angebote. Da stellt sich die Frage: Welche Fotoausrüstung benötigen Einsteiger wirklich und worauf lässt sich am Anfang durchaus noch verzichten?
Die richtige Kamera: Was macht sie aus?
Darüber, welches Zubehör beim Fotografieren wirklich von Bedeutung ist, gibt es viele Streitigkeiten. Klar ist aber: Eine Kamera braucht jeder. Dabei sollten Sie mittlerweile auf spiegellose Kameras setzen, denn in der Spiegelreflexabteilung wird seit einigen Jahren immer weniger produziert. Das bedeutet auch, dass es immer weniger Zubehör dafür zu erwerben wird und Sie früher oder später in Schwierigkeiten kommen werden, wenn Sie aufstocken wollen.
Beim Kauf einer Kamera sollten Sie auf die Sensorgröße achten, die mit Begriffen wie „APS-C“, „MFT“ oder „Vollformat“ angegeben wird. Die Sensorgröße ist unter anderem für die Auflösung und Lichtstärke der Kamera verantwortlich und spielt daher eine recht große Rolle. Für Einsteiger ist eine APS-C-Kamera am besten geeignet, denn sie stellt den Mittelweg zwischen dem großen Vollformat und dem kleinen MFT dar. Bemerkst du, dass du die Möglichkeiten der APS-C-Kamera ausgereizt sind, kannst du auf Vollformat umsteigen.
Zuletzt stellt sich die Frage, was eine gute Kamera können muss – und das hängt maßgeblich davon ab, welche Motive Sie aufnehmen möchten. Fotografieren Sie vornehmlich an dunklen Orten, ist es zum Beispiel am wichtigsten, dass die Kamera auch bei hohen ISO-Werten scharf und mit wenig Bildrauschen fotografieren kann. Für Landschaftsbilder benötigt die Kamera Gitternetzlinien zur verbesserten Bildkonzipierung, für vorwiegend bewegte Motive wie Tiere oder Sportler ist die Möglichkeit schneller Reihenaufnahmen ein Muss.
Das passende Objektiv für jedes Fotomotiv
Als Anfänger ist es selbstverständlich verlockend, ein Kit zu kaufen, in dem eine Kamera bereits mit einem Objektiv kombiniert ist. Das Problem daran: Diese Objektive können zwar sehr vieles, aber nichts davon perfekt. Dies kann dazu führen, dass die Bilder trotz großer Anstrengungen nie so werden wie gewünscht – und gerade als Einsteiger verliert man dann schnell die Lust. Damit das nicht passiert, sollten Sie sich für ein oder zwei Objektive entscheiden, die gut zu den von Ihnen gewünschten Motiven passen.
- Alle Motive: Für flexible Fotografie mit allen möglichen Motiven eignet sich ein Normalobjektiv mit 16 bis 70 (APS-C) oder 24 bis 70 (Vollformat) Millimetern Brennweite.
- Portraits: Hier macht sich eine Festbrennweite am besten, bei APS-C-Kameras im Idealfall mit einer Brennweite von 50 Millimetern.
- Landschaften: Dazu passt ein Weitwinkelobjektiv ab 10 Millimetern (APS-C) oder 16 Millimetern (Vollformat) Brennweite.
- Sport: Hierfür eignet sich ein leichtes Teleobjektiv mit einer Brennweite von 70 bis 200 Millimetern.
- Tiere: Dafür muss das Teleobjektiv ein wenig länger sein. Brennweiten von 150 bis 600 Millimetern haben sich für die Tierfotografie bewährt.
Welches Zubehör brauche ich sonst noch?
Wer gerade erst mit dem Fotografieren beginnt, braucht eigentlich noch gar nicht so viel Zubehör. Wichtig sind zunächst nur eine wasserdichte Kameratasche mit ausreichend Platz für die Ausrüstung, außerdem ein Ersatzakku und passende Speicherkarten.
Der Ersatzakku ist wichtig, damit Sie nie eine Chance auf ein gutes Foto verpassen. Vor allem wenn es kalt ist, können sich Akkus schnell entladen, weswegen jeder Fotograf mehrere bei sich tragen sollte. Das können ruhig auch Akkus von Drittherstellern sein. Sie verlieren zwar früher an Funktionsfähigkeit, sind dafür aber deutlich günstiger und eignen sich somit besser für den Einstieg.
Speicherkarten sollten am besten von vertrauenswürdigen Marken wie SanDisk oder Lexar gekauft werden. Sie müssen mehr Platz bieten, je detaillierter die Auflösung der Fotos gewünscht wird und je größer die Dateien sind. Für die meisten Einsteiger reichen zwei 128-Gigabyte-Karten aber völlig aus. Wichtig: Fotografieren Sie belebte, sich schnell bewegende Motive wie zum Beispiel Sportereignisse oder Tiere, legen Sie etwas mehr Wert auf die Geschwindigkeit Ihrer Speicherkarte.
Anderes Zubehör wird meist erst dann wichtig, wenn Sie sich etwas mehr Können angeeignet haben und bemerken, dass Ihnen Ihre aktuelle Ausrüstung nicht mehr ausreicht. Dann können Sie je nach individuellen Bedürfnissen zum Beispiel mit dem folgenden Zubehör aufstocken:
- Stativ
- Fernauslöser
- Aufsteckblitz
- Polarisations- oder ND-Filter
- Reflektoren
Fotoausrüstung kann man auch gebraucht kaufen
Der Gebrauchtmarkt für Fotoausrüstung ist beeindruckend. Besonders auf eBay Kleinanzeigen oder in einschlägigen Fotografie-Foren lassen sich oft gute Angebote finden. Beim Kauf einer gebrauchten Kamera sollten Sie auf wenige Auslösungen und eine gute Pflege achten, bei Objektiven vor allem darauf, dass die Linse keinerlei Mängel aufweist.
Die Vorteile des Gebrauchtkaufes sind natürlich vor allem die geringeren Preise. Für den gleichen Beitrag erhalten Sie vielleicht sogar ein besseres Modell. Außerdem bleibt der Wertverlust relativ gering, wenn Sie die Kamera später wieder verkaufen möchten, denn Sie haben sie ja selbst gebraucht und damit günstiger erworben.
Dagegen spricht selbstverständlich, dass die Ausrüstung bereits benutzt wurde. Sie können nicht immer genau wissen, wie mit der Kamera oder dem Objektiv umgegangen wurde und ob später nicht vielleicht doch ein Problem auftritt. Ausrüstungsgegenstände, bei denen das weniger relevant ist – wie zum Beispiel ein Fotorucksack – können aber problemlos auf dem Gebrauchtmarkt erworben werden.
Zusammenfassung: Die beste Fotoausrüstung für Einsteiger
Für den Einstieg ist eine spiegellose APS-C-Kamera zu empfehlen. Welche Kamera und welche Objektive Sie genau kaufen, hängt davon ab, was Sie fotografieren möchten. Als Zubehör eignen sich zwei ausreichend große Speicherkarten, zwei Akkus und eine Kameratasche oder ein Fotorucksack, um die Ausrüstung zu transportieren. Mehr ist für den Anfang eigentlich nicht notwendig, sondern sollte erst dann gekauft werden, wenn Sie etwas fortgeschrittener sind und einschätzen können, was Ihnen beim Fotografieren wichtig ist.